"Iron Chic is a decent band from Long Island, NY. They play songs that are acceptable." Mehr Understatement geht kaum. Denn natürlich sind diese Worte, die sich auf der Homepage von Iron Chic finden, kompletter Blödsinn. Diese Band ist nicht einfach "decent", sondern voll und ganz "awesome". Und ihre Songs nicht "acceptable", sondern "amazing". Das galt insbesondere für das fantastische "Not Like This", aber nahezu genauso für den jetzt erschienenen Nachfolger "The Constant One".
Diese Band weiß, dass das Leben gemein und enttäuschend sein kann, dass es immer wieder Rückschläge gibt und Dinge selten so laufen, wie sie sollen. und eben dieses Wissen wird in Hymnen gepackt, die jedem das Gefühl geben: Uns geht es genauso wie Dir - und wenn wir alle zusammen einen großartigen Song laut mitsingen, wird die Welt schon irgendwann ein besserer Platz.
Denn schon nach dem kurzen intro geht es wieder mit tollen Songs los: "Bogus Journey", "Castle Numbskull" "Wolf Dix Rd" - andere Bands haben euphorische Refrains, bei dieser Band ist jede Textzeile eine Hymne. Man singt laut und überzeugt jeden Satz mit, stimmt ein in "What was the question? I don't know. I wasn't paying attention. You say I'm lacking direction. Is my course corrected? I don't fucking know. I'm gonna find out on my own!"Oh ja.
Musikalisch atmet das natürlich wieder ganz viel Hot Water Music, einen guten Schuss Dillinger 4, ein bisschen Latterman und Lawrence Arms. Chöre und Energie gibt es obendrauf, das gute Gefühl sowieso. Wie gesgat, wer meckern will, kann vielleicht argumentieren, dass der Vorgänger noch eingängiger war. Aber vielleicht war damals auch einfach der Überraschungseffekt größer, weil niemand Iron Chic auf dem Zettel hatte. So oder so: Wer "The Constant One" nicht in seiner Sammlung hat, verpasst eines der Alben-Highlights 2013.