Jogging-Hosen, Muscle Shirt und Air Max aus dem Kleiderschrank geholt - Obey The Brave sind wieder da. Und machen schon mit dem Opener "Short Fuse" klar, dass sie weiterhin alles daran setzen, uns mit prollig-simplen, aber verdammt durchschlagkräftigen Hymnen in den Moshpit zu treiben und sich einmal mehr den Ehrenpreis im Hatebreed-Soundalike-Wettbewerb zu sichern. Massig Stoff zum Kopfnicken, Mitgröhlen, Hüpfen also. Und doch hat sich einiges geändert.
Das merkt man erstmals bei "Raise Your Voice" - was wie stereotyper Vorschlaghammer-Metalcore loslegt, wartet auf einmal mit einem hymnischen und melodischen Refrain auf. "Up In Smoke" packt dann gar OhOhOh-Chöre aus und legt einen punkig-rotzigen Refrain dazu. Solche eingängigeren Details gibt es immer mal wieder, und sie lockern den Dampfwalzen-Sound gekonnt auf.
Vor einer zu großen Reduktion des Testosteron-Gehaltes muss sich aber niemand fürchten, "Salvation" bleibt dem grundsätzlichen Bandsound treu. Und wie schon beim Vorgänger gilt auch diesmal wieder: Diese Kanadier sind vielleicht nicht sonderlich originell. Aber sie beherrschen ihren Sound nahezu perfekt - und zeigen, dass auch 2014 Tough-Guy-Scheiben immer noch sehr viel Spaß machen können.