Aber Restorations wollen nicht so einfach klingen, sie sind ambitionierter, wollen ihr Können zeigen. Und das sorgt dafür, dass auch "LP3" wieder deutlich länger zum Wirken braucht. Dafür die Fans aber auch umso nachhaltiger begeistern kann. Das beginnt schon beim Opener "Wales" - der ist vertrackt und rockt und entzieht sich jeder Schublade - fast so als wollte man von Beginn an sagen: "Erwarte nicht, dass es einfach wird".
Das folgende "Separate Songs" hingegen ist dann gleich die angesprochene, eingängige und wunderschön melancholosche Galilght-Nummer. Hätte man die als Opener gewählt, würden wohl deutlich mehr Hörer gleich hängen bleiben. Aber das will die Band gar nicht unbedingt. Stattdessen setzt sie die Reihe ebenso fort, reiht eingängige Hymne an experimentellere Stücke, in denen ein Herz für 90s-Emo ebenso wie für Prog-Rock durchscheint.
Für die Aufnahmen zu "LP3", dessen Titel der wahlweise minimalistischen oder auch etwas einfallslosen Namensgebung seiner Vorgänger folgt, sind Restorations ins Miner Street Studio in ihrer Heimatstadt zurückgekehrt, um mit Freund Jonathan Low (The National, Surfjan Stevens...) zu arbeiten. Das Ergebnis ist eben gewohnt vielschichtig, gewohnt gut - aber eben auch etwas sperrig. Wie schon bei den Vorgängern. Wer die Band schon länger verfolgt, wird genau das zu schätzen wissen.