The Sidekicks sind mit ihrem neuen Album beim Punkrock-Vorzeige-Label Epitaph angekommen - und ähnlich wie Epitaph haben sie sich von ihren krachigeren Anfangstagen immer mehr zu einer gemäßigten, vielseitigen und poppigen Band gewandelt. Die Jungs aus Cleveland klingen auf "Runners In The Nerved World" jedenfalls selten bratzig oder aggressiv - im Mittelpunkt stehen wohlig-warme Indie-Klänge. The Shins lassen immer wieder ganz massiv grüßen, aber auch viele andere Indie-Kapellen lassen sich raushören; Built To Spill etwa, Sunny Day Real Estate oder Band Of Horses.
Soll aber keiner denken, The Sidekicks wären deshalb langweilig geworden: Ohrwürmer beherrschen sie weiterhin. Der Opener "Hell Is Warm" übertreibt es mit seinem super-simplen Refrain dabei sogar ein bisschen - der geht zwar sofort ins Ohr, nach dem zehnten Durchgang aber auch ein bisschen auf die Nerven. Aber das Weezer-artige "Pet", das etwas zackigere "Blissfield, MI" oder das Bubblegum-Pop-punkige "Summer Brings You Closer To Satan" sind allesamt potenzielle neue Lieblingslieder.
Ob wir Ende 2015 immer noch an dieses Album denken, ist schwer vorherzusagen - für die nächsten Wochen sind hier aber erstmal mehr als genug melancholische Feelgod-Hymnen zu finden.