Auch wer der Musik von Itchy Poopzkid nichts abgewinnen
kann, muss der Band zugestehen, wie beeindruckend konsequent sie ihren
DIY-Ansatz über all die Jahre beibehalten hat und sich jeden zusätzlichen Besucher
bei ihren Shows redlich verdient hat. Dass der Weg zu einer der umtriebigsten,
sympathischsten und mittlerweile auch erfolgreichsten Punkrock-Bands
Deutschlands alles andere als einfach war, kann man jetzt auch nachlesen –
praktisch parallel zum letzten Album hat man auch am Buch „How To Survive As A
Rockband“ gearbeitet, das zahlreiche Ereignisse der bisherigen Bandgeschichte
versammelt – und eigentlich eher sagt, wie man es besser nicht machen soll.
Wer ausführliche literarische Ergüsse erwartet, wird
vielleicht enttäuscht – die Band geht in kurzer und knapper Form auf Dinge wie
Bandnamenfindung, Equipment, Touren, Platten machen und dergleichen mehr ein,
um sie dann durch zahlreiche kurze Anekdoten in Tagebuch-Form zu ergänzen. Das
ganze ist also eher kein How-To-Guide, sondern vielmehr eine sehr amüsante
Sammlung von Tagebuch-Einträgen. Und zwar Tagebuch-Einträgen, die nichts
beschönigen – die Band steht zu ihren Fehlern und versucht in keiner Weise,
sich irgendwie positiver darstehen zu lassen, sondern listet Missgeschicke
recht kompromisslos auf.
Und Missgeschicke gibt es so einige. Etwa, wenn man sich mit
der Vorband die Instrumente teilt, die Vorband aber leider bereits während des
eigenen Sets abreist. Oder aber wenn man ständig Shows spielt, auf denen man
jeden Besucher per Handschlag begrüßen und verabschieden kann.
Anderes stellt sich auch als Vorteil heraus – etwa so
heruntergewirtschaftetes Equipment zu besitzen, dass Diebe beim Einbruch in den
Proberaum partout nichts finden, was sich mitzunehmen lohnt. Obendrauf dann
noch diverse Abstürze (im übertragenen wie direkten Sinne),
Catering-Katastrophen, überfüllte Toiletten, unpassende Ansagen und grandiose
Missverständnisse – man muss kein Fan der Band sein, um mit diesem Buch viel
Spaß zu haben. Fans haben allerdings den Vorteil, dass sie die Band nach der
kurzweiligen Lektüre sicherlich noch sympathischer finden als ohnehin schon.