Wenn Bands nach vielen Jahren ihres Bestehens ein
Cover-Album herausbringen, ist das oft ein wirklich schlechtes Zeichen – weil
viele so versuchen, mangelnde Kreativität und den Wunsch nach eionem schnellen
Hit zusammen zu bringen. Insofern konnte man bei der Ankündigung von „Punk
Rocksteady“ schon skeptisch werden – gehören die Mad Caddies jetzt also auch zu
den einfallslosen Nachspiel-Kapellen?
Der erste Hördurchgang beruhigt zum Glück. Und das liegt vor
allem an zwei Dingen. Erstens hat man eine sehr geschmackvolle Playlist
zusammen gestellt – diverse Punkrock-Klassiker von Operation Ivy über Misfits
bis hin zu No Use For A Name und Joey Cape zeugen schon mal von einer gewissen
Stilsicherheit. Darüber hinaus gelingt es den Caddies aber auch, allen Songs
ihren eigenen Stempel aufzudrücken und aus sehr unterschiedlichen Songs ein
sehr stimmiges Gesamtwerk zu machen.
Alle Songs kommen in meist entspannter Ska-/Reggae-/Rocksteady-Manier
daher – und das steht den Stücken erstaunlich gut. Die Melancholie in Sorrow
von Bad Religion, das sommerliche „She“ von Green Day, die trotzige Variante
vom NOFX-Klassiker „She’s Gone“: Bekannte Melodien und Texte, neues Format, und
alles fügt sich ganz wunderbar. Unendlich kreativ ist so eine Scheibe natürlich
trotzdem nicht. Wenn schon Cover, dann aber bitte so stimmig und homogen wie
hier.