Mal ehrlich: Würden die guten Leute von Rookie Records nicht die Promotion für
das aktuelle Sedlmeir-Album übernehmen, der Großteil der Punkrock-Community
würde von dem siebten Werk des sperrigen und ungewöhnlichen Künstlers nicht
viel mitbekommen. Und, wäre das ein Verlust? Da gehen die Antworten wohl
auseinander – von „keinesfalls“ bis „unbedingt“ ist alles möglich, je nachdem
wie breit der eigene Musikgeschmack und wie offen das persönliche Schubladendenken
ist.
Und genau, möglichst viel Zeit und Aufmerksamkeit sollte man
auch mitbringen. Sonst wird man schnell dazu tendieren, das Ganze als „irgendwie
zu sehr Kunst“ abzutun und gar nicht so sehr auf die schon teils sehr smarten
Texte zu hören, die eben auch immer al wieder eher fragmentarisch und in Fetzen
daher kommen. Musikalisch geht übrigens alles von Schlager über Chanson bis
Kraut, was gar nicht immer Avantgarde sein muss, manchmal sind die
Songstrukturen auch ganz einfach. Und übrigens natürlich auch weiterhin textlich
klar positioniert – siehe Album-Titel.