Montag, 16. März 2015

All Eyes West - Doomer (Jumpstart/Ass-Card)

So viel Namedropping ist selten - die Liste der erwähnenswerten Personen, die mit dieser Scheibe zu tun haben, füllt einen ganzen Absatz. Los geht es mit der Band - die besteht aus Jeff Dean (The Bomb, Noise By Numbers, Dead Ending), Justin Miller (Witch Feet) und Tucker Rule (Thursday). Produziert hat J. Robbins (Jawbox, Burning Airlines). Und das Artwork stammt von Sergie (Samiam).



Das Praktische an dieser Aufzählung ist, dass sie auch musikalisch schon anzeigt, in welche Richtung es geht. Und tatsächlich auch qualitativ ein Gradmesser ist - einfach mal den Opener "Lie In Wait" hören und begeistert sein. Das ist druckvoller Rock mit Emo-, Indie- und Pop-Momenten. Letztere verschieben sich von Stück zu Stück: Das wunderschön hymnische "Make The Morning" ist positiver und poppiger, das mitreißende "Panic Hearts" Emo-lastiger, "Panic Act" punkiger und rotziger.

Eben alles irgendwo zwischen Jawbox, Sunny Day Real Estate, Samiam und Foo Fighters. Trotzdem ist Doomer kein direkter Herzensbrecher, sondern eine Liebhaber-Platte - es braucht schon zwei, drei Durchgänge, bis sie wirkt. Aber das gilt für viele der (Ex-)Bands der an diesem Werk Beteiligten ja auch - und wie in diesen Fällen wird Geduld dafür mit immens viel musikalischem Gegenwert belohnt.