Manowar sind bekannt dafür, neben den regulären Studio-Alben auch immer diverse Extra-Veröffentlichungen herauszubringen, gerne und vor allem auch Live-Mitschnitte. Insofern ist The Lord Of Steel Live keine große Überraschung - genauso wenig wie die Tatsache, dass es sich bei fünf von den insgesamt sechs auf dieser Live-EP versammelten Songs um Stücke des letzten Albums handelt, also fast ausnahmslos neues Material mitgeschnitten wurde. Eine Ausnahme ist einzig der Opener “Thunder In The Sky” von der Sommer Festival Tour 2012, aufgenommen in Mailand zur Feier von Manowars Rückkehr nach Italien nach 10 Jahren.
Die anderen Stücke wurden in Deutschland, Finnland, Russland, Schweden und Tschechien mitgeschnitten, was für Fans und Leute, die die jeweiligen Shows besucht haben, ein nettes Gimmick ist - musikalisch aber natürlich nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Da es kaum Zwischenansagen gibt und vom Publikum immer nur stellenweise Applaus oder ein Chor zu vernehmen ist, lässt sich nämlich kaum raushören, wo Manowar sich gerade befanden. Auch sonst ist die Abmischung seltsam - selten hat eine Manowar-Scheibe so wenig Druck und Wucht gehabt wie hier, die Songs klingen ungewohnt zahm, vor allem die Gitarren sind viel zu leise.
So verpassen Manowar die Chance, diese EP zu einer generell lohnenswerten Anschaffung für Metal-Fans zu machen - wer nicht devoter Anhänger von DeMaio und Co ist, kann auf die Scheibe leider gut und gerne verzichten.