Wenn man sich "My World" anhört, das Debüt von den Detonators, könnte man meinen, diese Band wäre schon seit mindestens einem Jahrzehnt in der Welt des Folk Punk unterwegs, wäre bestimmt schon mehrfach im Vorprogramm der Real McKenzies oder Swingin Utters aufgetreten und hätte Bandmitglieder, deren Gesichter vom ständigem Touren und regelmäßigem Alkohol-Konsum die eine oder andere Falte aufweisen würden. Stimmt aber alles nicht: The Detonators sind jung, haben sich auch erst 2010 gegründet und kommen aus Serbien - nicht unbedingt die Hochburg des Folk-Punk, würde man meinen.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden - mit diesem Album im Gepäck traue ich den Detonators jedenfalls zu, sehr schnell sehr bekann zu werden. Die Band spielt sich so routiniert und gleichzeitig so Party-tauglich durch eine Ohrwurm-Hymne nach der anderen, dass es schwer fällt, "My World" nicht zu mögen. Herausragend ist vor allem der Gesang, der den schroffen Streetpunk ebenso beherrscht wie die Tim Armstrong-Gedächtnisstimme (siehe Video unten). Der Rest der Band steht dem aber kaum nach, Songs wie das Titelstück, "Molly" oder "Word Or Two" sind großartige (Folk-)Punk-Hymnen.
Die Platte macht Spaß und klingt kein bisschen wie der rührende Versuch einer Nachwuchskapelle, sondern durch und durch überzeugend - käme die Band aus den USA, lägen ihnen viele Clubs wohl schon zu Füßen, aber ich bin zuversichtlich, dass es auch so nicht all zu lange dauern wird, bis sich der Erfolg einstellt.