Jahrelang arbeitete Hanni El Khatib als kreativer Kopf für HUF, das Skateboard-Label seines guten Kumpels Keith Hufnagel. Dann entschloss er sich, den relativ sicheren Job aufzugeben und sein Glück als Vollzeit-Musiker zu versuchen - und wird anscheinend schon wenige Jahre später für das Risiko belohnt. Sein neues Album "Head In The Dirt" wurde nämlich nicht nur von Dan Auerbach (Black Keys), einem bekennenden Fan von Khatib, produziert, was ja schon mal für einige Aufmerksamkeit sorgt. Gleichzeitig enthält es mit "Penny" auch noch einen Song, der aktuell bei diversen Radio-Stationen rauf und runter läuft - und so tatsächlich die erste Hitsingle für Khatib darstellt.
Und wer weiß, vielleicht wird es auch nicht die letzte bleiben. "Penny" ist zwar mit Abstand der poppigste und eingängigste Moment auf dem Album, aber auch die anderen zehn Songs lassen immer wieder Platz für Eingängigkeit und Sonne, was angesichts des dominierenden Garagen-60s-Rock-Sound ja nicht unbedingt selbstverständlich ist. Die Black Keys sind sicherlich ein kräftiger Einfluss, die White Stripes ebenso, aber oben drauf kommt neben dem Pop dann noch ein bisschen Motown und diverse weitere gute Ideen.
Ein Frauenchor und schöne UhUhs bei "Skinny Little Girl" etwa, ein relaxter Offbeat beim tollen "Nobody Move", oder ein punkiger Singalong bei "Pay No Mind". Head In The Dirt ist Garagenrock ohne Pathos und verkopfte Jams, dafür mit umso mehr auf den Punkt gespielten Melodien, extrem viel guter Laune und einer "Mitsingen, Mitfeiern, Mitklatschen"-Attitüde. Macht Spaß - aber ist vielseitig genug, um auch nach dem hundersten Durchgang nicht auf die Nerven zu gehen.