Zitieren wir zuerst Brett Gurewitz, seines Zeichens Bad Religion-Legende und Label-Boss von Epitaph. Befragt, warum er Roll The Tanks unter Vertrag genommen hat, antwortete er: “Roll The Tanks write the kind of songs that make you want to be a songwriter. The kind of inspiring rock n roll songwriting that made me want to devote myself to this crazy life in the first place. They bring to mind Strummer, Pixies, Petty, The Kinks but not because that’s what they sound like, rather because they’re cut from the same cloth. These guys are a great band, I can’t wait for people to hear them.”
Pxies also, Joe Strummer, und dann auch noch The Kinks? Nun ja. Man mag Gurewitz natürlich nur ungern widersprechen, aber eine Nummer kleiner tut es auch - selbst, wenn man seine eigene Band promoten will. Generell gilt: Roll the Tanks schreiben höchst eingängige Songs und haben ein gutes Händchen für Melodien - und das in verschiedenen Ausprägungen: Mal klassischer Power-Pop, dann wieder Pop-Rock oder eben auch Pop-Punk; jedenfalls immer Stilrichtungen, an die man hinten oder vorne das Wörtchen "Pop" ranpacken kann. Und ebenso einfache wie wirkungsvolle Refrainzeilen sorgen dafür, dass einiges schnell und dauerhaft im Ohr bleibt: "Waiting On A Storm" etwa hat fast schon Streetpunk-artige Chöre, "Goodnight Jimmy Lee" ist ein grandioser Sommer-Hit mit dem nötigen Biss und Tritt.
Die Vergleiche mit Strummer und den Pixies sind dennoch Nonsens, weil den meisten Stücken noch eine gute Prise Songwriting-Tiefe fehlt; alles ist eben doch etwas einfacher gestrickt. Das schadet trotz einiger mittelmäßiger Momente zum Ende hin dem Ohrwurm-Faktor zwar nicht im geringsten und hebt die Laune total - aber aber erstmal eben nur für diesen Sommer und nicht die Ewigkeit. Was ja nun auch nicht das schlimmste ist.