Donnerstag, 20. November 2014

The Ghost Inside - Dear Youth (Epitaph)

Hymnen, Chöre, Breakdowns - The Ghost Inside sind wieder da. und wie: Schon ihr Epitaph-Debüt aus dem Jahre 2012 mit dem namen "Get What You Give" gehörte ganz klar zu den Jahres-Highlights, mit "Dear Youth", dem insgesamt vierten Album, geht es tatsächlich nochmal einen Schritt nach vorne. Wobei: Wenn jemand bei der letzten Platte die Sorge hatte, dass die Band noch melodischer wird und dass die A Day To Remember-Crew an den Reglern ihre Spuren hinterlässt, wird er oder sie sich bestätigt fühlen: "Dear Youth" enthält tatsächlich nochmal eine ganze Stange mehr Singalongs. Aber die sind so gut, dass man die ganzen "Ist das jetzt noch Hardcore oder doch nur xxx"-Diskussionen doch bitte vor Betreten des Moshpits bitte an der Garderobe abgibt.



Denn natürlich ist das noch Hardcore; nur eben mit unfassbar vielen eingängigen Momenten. Der Einstieg der Scheibe ist so gut, dass man vor lauter Song-Abfeiern gar nicht zur Ruhe kommt. "Avalanche", "Move Me", "With The Wolves", "Mercy": Was da Groove, Härte, Geknüppel, aber eben auch Midtempo, Refrains und Breitwand-Pathos auf einen losgelassen wird, lässt die Fäuste fast durchgängig in gereckter Form oben bleiben, der Kopf nicht dauerhaft, und mitgesungen wird eh ständig.

Das hier ist Hardcore für die Massen, und zwar im positiven Sinne: Eine Kreuzung aus Stick To Your Guns, Hatebreed, ein bisschen Brig Me The Horizon und A Day To Remember und ein Reigen fast ausnahmslos guter Songs. Einzig "Wide Eyed" irritiert kurz - weil Jason Butler von letlive als Gastsänger hier vorübergehend wie Michael Jackson klingt. Ansonsten sollte man die Pop.Scheuklappen ablegen und "Dear Youth" auf maximaler Lautstärke durchlaufen lassen - die Platte ist ein einziger Hit.