Das liegt einerseits daran, dass die Band wieder ein Stückchen politischer geworden ist; arabischer Frühling und Occupy-Bewegung spielen auch hier eine Rolle, wenn Radio Havanna auch deutlich weniger konkret in ihren Texten bleiben und eher auf abstrakte Gedanken setzen. Musikalisch sind die Parallelen aber ebenfalls überdeutlich: Der leicht wütende Gesang, die zahlreichen Chöre, der hochmelodische Punkrock mit den treibenden, teils anklagenden Refrains, aber zwischendurch eben auch mal die Midtempo-Momente mit teils balladesken Zügen - das klingt alles angenehm bekannt.
Und mussten Radio Havanna in der Vergangenheit noch hinter den ebenfalls artverwandten ZSK zurückstecken, haben sie mit diesen zwölf Stücken mehr als aufgeholt. Aus der sympathischen Nachwuchsband ist jedenfalls endgültig eine der Vorzeigekapellen in Sachen Punkrock mit deutschen Texten geworden - es wäre der Band zu gönnen, wenn sich das auch schon bald in Sachen Bekanntheitsgrad und Konzertbesucherzahl positiv bemerkbar macht.
7/10