Ganz kurz blitzt sie noch auf, die alte Klasse. "Chinese Sword" heißt der Song, an Platz Nummer 9 auf dem neuen Album versteckt - da wird nochmal ungestüm drauflos gepoltert, im alten Punk-meets-Rock-meets-Rotz-Modus. Ansonsten ist "Warriors", ganz entgegen dem Titel, ein eher zahmes Unterfangen geworden - das leider über weite Strecken eher den Landsleuten von Sunrise Avenue als irgendwelchen Skatepunk-Bands oder Billy Talent und den Lostprophets nacheifert.
Dem Erfolg im Heimatland hat das bisher nicht geschadet, und man muss der Band auch zugestehen, dass sie durchaus ein Händchen für angenehme Rockmusik hat. "Angenehm" steht hier aber leider auch ein bisschen synonym für "egal"; es macht schon Sinn, dass es etwa "Second Soul" auf den Soundtrack zu Kokowääh2 geschafft hat, der Song hat eben dieses typische Radio-Rock-Format; nett, aber auch nicht sonderlich auffällig.
Somit ist "Warriors" das erste Disco Ensemble-Album, das auch nach mehrfachem Durchlauf einfach keinen bleibenden Eindruck hinterlassen will. Immerhin, kurz vor dem Ende blitzt in "Your Shadow" doch noch ein zweites mal die Klasse der Band auf. Das Stück erinnert zwar ebenfalls nicht an alte Zeiten, überzeugt dafür aber mit düsterer Atmosphäre, als hätte man The Killers durch den Postrock-Wolf gedreht; ungewöhlich, aber gut. Es bleibt aber leider einer der ganz wenigen erwähnenswerten Momente.