Eigentlich erschien das Debütalbum von Masked Intruder ja schon im letzten Jahr via Red Scare, Fat Mike hat die ungewöhnliche Truppe aber kurz danach unter Vertrag genommen und die Scheibe gleich nochmal aufgelegt. Und wer damals nicht reingehört hat, wird es jetzt ja vielleicht doch noch tun - und lauter neue eingängige Sommerhits vorfinden. Vorausgesetzt, man mag sehr poppigen Pop-Punk und Texte, die erst auf den zweiten Blick ungewöhnlich sind.
Beim ersten Durchlauf könnte man die Scheibe nämlich für eine etwas sommerlich-naive Gute-Laune-Sammlung halten - da geht es immer wieder um die große Liebe, die man vermisst, über alles braucht, die aber trotzdem nichts von einem wissen will. Erst beim zweiten genauen Hinhören merkt man, dass sich zwischen die einfach gereimte Schulaufsatz-Prosa immer wieder ein paar dann doch ungewöhnliche Worte mischen - Messer oder Entführungen sind ja dann doch eher nicht die typischen Liebeslied-Bestandteile.
Musikalisch hingegen ist fast immer alles eitel Sonnenschein; die guten Momente, wie das tolle "25 To Life" oder das schnelle "Stick 'Em Up" sind grandioser Pop-Punk im besten Sinne, irgendwo zwischen Chixdiggit, Teenage Bottlerocket und No Use For A Name.
Die Band schaltet allerdings oft auch gleich drei Gänge runter - da ist man dann in den 50ern oder 60ern, mit Acapella-Momenten, Uhuh-Chören und Beach Boys-Anleihen, was meist nicht ganz so überzeugt wie die etwas lauteren Momente. Nichtsdestotrotz eine schöne Scheibe mit doppeltem Boden - weshalb diese Pop-Punker bei Fat Wreck auch wirklich bestens aufgehoben sind.