Sicher, Kreativität geht anders: die typischen Laut-Leise-Wechsel, das sich vom ruhigen Intro zum dramatischen Metal-Chaos aufschichtende 7-Minuten-Monster, die sanfte Elektronik zur Untermalung: kennt man alles von 65daysofstatic, Mono und Co. Sleepmakeswaves sind allerdings etwas versöhnlicher: Statt kontinuierlich auf den Härte-Putz zu hauen, lässt man es etwas lockerer und weniger verbissen angehen.
In "Great Northern" etwa gib man sich zurückgelehnt und eingängig-rockig, fast schon fröhlich und euphorisch wird hier die durchaus gelungene Melodie in den Mittelpunkt gestellt. Auch ein Stück wie "Perfect Detonator" tut zwar immer so, als würde gleich die Lärm-Keule geschwungen, im Grunde bleibt man aber stetig im pompösen Rocksound hängen; und wenn es dann doch mal frickelig und chaotisch wird, wie in "Emergent", wird der Ausbruch lange vorbereitet. Sleepmakeswaves sind also so etwas wie die zahmen und freundlichen Brüder der großen Postrock-Lärmer - nicht ganz so ambitioniert, nicht so hart, nicht so brachial, manchmal auch etwas beliebig. Aber trotzdem immer wieder durchaus schön anzuhören.