Sideonedummy Records hat ja immer wieder ein Händchen für Bands, die stilistisch gerne kreuz und quer agieren, aber trotzdem irgendwie einen Punk-Bezug haben - man denke etwa an Gogol Bordello. Hoffmaestro passt also bestens zu dieser Plattenfirma: Was die elfköpfige Band aus Schweden auf ihrer selbstbetitelten Scheibe machen, ist zwar irgendwie Ska-Punk, aber eben auch noch ganz viel anderes: Pop, Reggae, Dancehall, World Music und Elektro etwa.
Wer seine Offbeats gerne schnörkellos und puristisch hat, ist hier also falsch: "Desperado" eröffnet gleich mit viel Bläsern und Party-Reggae sowie schnellen und hibbeligen Beats. "Highway Man" ist im Grunde wunderschöner Songwriter-Pop, der dann doch irgendwie tanzbar wird, "Seize The Day" macht Manu Chao-Melodien für die Tanzfläche. Ganz selten schießt aman auch mal übers Ziel hinaus: "No Hay banda" wirkt mit seinen Dubstep- und Disco-Einlagen so, als hätte man Skrillex und Pitbull als Gäste im Studio gehabt.
Insgesamt aber ist es schwer, sich der guten Laune, der massiven Party-Atmosphäre und dem hohen Endorphin-Ausstoß der Scheibe zu entziehen: Wer im Spannungsfeld aus Ska, Reggae, Punk und Pop ohne Scheuklappen unterwegs ist, kann hier schon den Soundtrack für den nächsten Sommer vorbereiten.