Auch wer sich selbst als glühender Verehrer der Smashing
Pumpkins bezeichnet wird Probleme haben alles gut zu finden, was Billy Corgan
in den letzten Jahren so verzapft hat. Manches war anstrengend, manches
verquer, nur wenig eingängig und mit hoher Halbwertszeit. Umso überraschender,
was Corgan jetzt auf „Ogilala“ – seinem zweiten Solo-Album, das erste erschien
vor 12 Jahren – zu bieten hat. Auf einmal gibt es nämlich wieder ganz
reduzierte, unaufgeregte und doch vor Pathos und Dramatik strotzende Hymnen.
Mag sein, dass Produzent Rick Rubin einen nicht
unwesentlichen Einfluss auf den Sound hatte, der natürlich zwangsläufig an Cash
und die American Recordings denken lässt. Dem Hörer kann das aber herzlich egal
sein, solange so berührende und tolle Songs dabei herauskommen wie hier.
Manches geht schnell ins Ohr, manches braucht etwas Zeit um zu wirken, der
reduzierte Mix aus der für diese Art von Musik perfekten Stimme, Klavier und
ein paar Streichern wirkt und bewegt aber einfach – genauso, wie einst in den
ruhigen und bewegenden Momenten von „Mellon Collie“ und Co.
Mal theatralisch, mal eher klassisch im Singer-/Songwriting
verortet, aber fast immer bewegend – „Ogilala“ hat das Zeug, viele alte
Corgan-Fans wieder zu gewinnen, die über die letzten Jahre nach und nach
verloren gegangen sind.