Fleiß zahlt sich im Musikbusiness bekanntlich nicht immer
aus – Rogers sind allerdings ein positives Beispiel dafür, dass
kontinuierliches Arbeiten und regelmäßiges Touren durchaus belohnt wird.
Mussten die Düsseldorfer früher damit leben, regelmäßig als Kopie der Hosen
oder der Broilers bezeichnet zu werden, hat sich das Quartett mittlerweile
einen Status erspielt, der dafür sorgt, dass man andere Kapellen mit ihnen
vergleicht.
Und die Reise nach oben dürfte weiter gehen: „Mittelfinger für
immer“ ist tatsächlich auf Gesamtlänge gesehen das stärkste Album der Band
geworden. Dabei hat man nicht viel geändert: Der Mix aus Punk und Rock, die
häufig persönlichen Texte und die einprägsame Melodien sind altbekannt, aber
immer auf den Punkt – Rogers halten von Song zu Song ein kontinuierlich hohes
Level und haben keinen einzigen Ausfall drauf gepackt.
Schön zudem der Mix aus Politik und Persönlichem: Im vorab
veröffentlichten „Zu Spät“, bei dem Ingo Donot mitwirkt, wird an uns alle appelliert,
gesellschaftliche Missstände nicht einfach so hinzunehmen – das hat im
Endergebnis schon fast Rise Against-Qualitäten. In anderen Songs wie etwa dem Titelstück
geht es hingegen um den ganz persönlichen Umgang mit Rückschlägen. Ein konstant
hoher Output an Melodie, Energie und Inhalt.