Donnerstag, 1. Oktober 2020

Knuckle Puck – 20/20 (Rise Records)


Wer Pop-Punk nicht mag, wirft dem Genre ja gerne eine gewisse Belanglosigkeit und Eintönigkeit vor, was man als Fan des Stils natürlich in keiner Weise nachvollziehen kann. Bei Knuckle Puck komme ich – als bekennender Pop-Punk-Fan – aber tatsächlich immer wieder ins Grübeln, genau diese Klischee-Argumente vorzubringen. Schon den ersten beiden Scheiben konnte ich nicht viel abgewinnen, und auch bei Platte 3 ändert sich das nicht wirklich. 

Dabei ist auch „20/20“ handwerklich sehr sauber, hat von Blink182 bis State Champs alle Vorbilder korrekt aufgesogen, hat ein bisschen Energie und genauso viel Melancholie, lädt sich gute Gäste ein wie den Sänger von Mayday Parade. Und trotzdem läuft die Scheibe bei mir Durchgang für Durchgang durch und könnte kaum egaler sein. Eingängig will sie sein, echte Hits bleiben bei mir im Ohr aber nicht hängen.

„20/20“ ist so solide, dass man kein wirklich böses Wort über das Album verlieren kann, aber so glatt und einförmig, dass sie auch einfach weder in Ohr und Herz will. Zumindest der beachtliche Erfolg in den USA scheint aber zu belegen, dass ich da wohl irgendetwas relevantes einfach nicht wahrnehme….