Mal wieder so eine Platte, die in den USA schon fast ein Jahr veröffentlicht ist, aber erst jetzt bei uns erscheint - in der heutigen Zeit ja eigentlich ein ziemlich sinnloses Unterfangen. Andererseits, vielleicht wird der eine oder andere ja jetzt durch die neuerlichen Reviews doch noch auf diese Platte aufmerksam; verdient hätte sie es allemal. "The Way We Move" ist nämlich nicht nur das vierte Album von Langhorne Slim; es ist auch weitaus mehr als "nur" eine Folk- oder Songwriter-Scheibe.
Einerseits ist es nämlich begeisternd, wie mitreißend hier traditonelle Sounds präsentiert werden - Uptempo-Melancholie, Gute Laue am Lagerfeuer, breite Instrumentierung mit Live-Feeling. Und das, andererseits, umso bemerkenswerter, wenn man sich die traurigen Texte anhört - der Tod des Großvaters, das Ende einer langjährigen Beziehung; es sind nicht die schönsten persönlichen Erfahrungen, die hier im Album verarbeitet wurden.
Vielleicht hätte die Scheibe etwas kürzer sein können - 14 Songs sind schon eine Ansage. Dennoch versinkt "The Way We Move" dank der angesprochenen Energie und Live-Atmosphäre eben nie im traurigen Singer-/Songwriter-Sumpf und bleibt so bis zum Ende der 42 Minuten schön anzuhören. Auch ein Jahr nach der Erstveröffentlichung.