Das Ergebnis heißt "Herz Für Die Sache", und auch wenn es eine gern gebrauchte Floskel von Bands ist: Die Berliner halten die Scheibe nicht umsonst für ihr bestes Albums bisher - es ist tatsächlich die konsequenteste, eingängigste, mitreißendste und durchgängig stärkste Platte der Bandgeschichte. Die Scheibe wirkt von Beginn an ungemein engagiert und energetisch, ohne dabei trotz oft einfacher und prägnater Wortwahl zu einem Abfeuern platter Parolen zu neigen. Der Opener "Antifascista" etwa ist textlich typisch für die Band - schließlich geht die große "Kein Bock Auf Nazis"-Kampagne auf das Engagement von ZSK zurück - aber man spürt in jedem Riff, jedem Wort keinerlei Abnutzungserscheinung, sondern immer die Bereitschaft, rechtsradikalem Gedankengut zu keiner Sekunde auch nur den kleinsten Freiraum einzuräumen.
Auch sonst ist viel Wut im Spiel: Über Leute, die viel reden, aber nichts tun ("Lichterketten"), ehemalige Kumpels, die mittlerweile das Reihenhaus im Vorort bevorzugen (""Soll Das Alles Gewesen Sein?"), vermeintliche Punks, die nichts besseres zu tun haben als im Sekunden-Rhytmus von Ausverkauf und Ideologieverrat zu brabbeln ("Punkverrat") und das immer noch sinnlose Abschlachten von hilflosen Tieren wie Walen ("The Fight Is Far From Over").
Aber all die Motivation kann natürlich nur in Zusammenhang mit guten Songs funktionieren, und ZSK finden den perfekten Mittelweg aus mitbrüllbaren Refrains, schnellen Punkrock-Hymnen und grandiosen Melodien. Das Titelstück ist eine Wahnsinnsnummer im besten Stile früher Anti-Flag, "Antifascista" der perfekte Moshpit-Opener, "Was Wollt Ihr Hören" klassischer Melodycore mit tollen Chören.
Kurzum, falls es die letzten Absätze nicht schon mehr als deutlich gemacht haben: Die Pause scheint ZSK sogar gut getan zu haben - so gut wie hier waren sie tatsächlich noch nie.