Das Ziel war klar formuliert: “The idea was to do something that sounds different from previous stuff but not to overshoot: make sure it’s still recognizable as Banner Pilot record, but not totally out there”, erklärt Bassist Nate Gangelhoff die Herangehensweise ans neue Album. Mission geglückt: "Souvenir" ist reifer, etwas langsamer, noch einen Tick melancholischer als frühere Banner Pilot-Werke. Aber im Kern erkennt man die Band aus Minneapolis immer noch sofort wieder: Melodien, Intensität, die nölige Stimme und die tollen Hymnen sind die alten geblieben.
Mit "Effigy" hat man einen der besten Songs bereits vorab veröffenticht - eine wunderschöne Melodie, ein Wahnsinnshit. Aber es gibt mehr Höhepunkte auf "Souvenir": Das rockende und sich zum absoluten Grower entwickelnde "Modern Shakes", das etwas rotzigere "Heat Rash", das nachdenkliche "Shoreline": Banner Pilot bleiben ihrem Genre und ihren Trademarks treu, aber das mit gewohnt hoher Qualität.
Die Vorbilder sind die gleichen wie immer und präsent wie eh und je: Abhängig vom Song hört man mal mehr Lawrence Arms, mal mehr Dillinger Four, aber natürlich auch immer wieder Jawbreaker. Und, man verzeihe mir den Vergleich, auch frühere Blink182 kamen mir öfter mal in den Sinn; vielleicht auf Grund des nicht ganz unähnlichen Gesangs in manchen Momenten.
Mach einem wird vielleicht der finale Punch, der letzte Schuss Energie fehlen - "Souvenir" klingt stellenweise für eine Punkrock-Scheibe fast ein bisschen weinerlich und ist oft eher Stoff für den verregneten Sonntagnachmittag. Aber von letzteren gibt es ja bekanntlich einige; und mit jedem Hördurchgang wächst die Wertschätzung gegenüber der Platte ein bisschen mehr.