Inhaltlich kann man da viele Gründe heranziehen - vor allem aber den, das Frontmann Kyle Durfey den in den Texten immer wieder auftauchennden Tod seines Vaters nach Jahren nun verarbeitet hat, sein Privatleben in ruhigere Bahnen geführt hat und wieder positive Seiten am Leben entdeckt. Musikalisch führt das zu schönen, getragenen Indie-Rock-Nummern, die sich nicht scheuen zu schwelgen - 90er-Emo-Pathos trifft auf angenehme Melodien, The National lassen grüßen.
Das geht natürlich mit einer für Pianos Become the Teeth bisher eher ungewohnten Gleichförmigkeit einher. Wenn man in einem Song wie "April" zum Ende hin dann doch mal denkt, dass Tempo und Härte angezogen würden, ist es dann doch nur ein kurzer Sturm im Wasserglas, die Band bleibt auf halbem Wege hängen, will nicht mehr wüten, sondern gleichmäßig im Midtempo bewegen. Und das gelingt auch immer wieder: Ein Song wie "Old Jaw" etwa ist einfach wunderschöner Indie. Und das bereits aus gutem Grund als erstes vorab veröffentlichte "Repine" hat fast schon etwas Welt-umarmendes, versöhnliches, ist gleichzeitig aber auch im Grunde das energetischste Stück auf der Scheibe.
Die Band ist mit sich im reinen, fühlt sich wohl und definiert Post-Hardcore für sich ganz neu. Manch alter Fan wird da nicht mehr mitgehen, weil er den Songs nicht die benötigte Zeit zum Wachsen geben will. Dabei lohnt das unbedingt - was Pianos Become the Teeth an der einen Seite verloren haben, machen sie an der anderen deutlich wieder wett.