Da hat sich Rookie Records einen kleinen Überraschungshit
geangelt: Die Mitglieder von Illegale Farben sind zwar keine direkten Newcomer,
sondern haben schon in Bands wie Genepool und Bazooka Zirkus gespielt. Was die
Kölner in neuer Formation zu bieten haben, stellt das allerdings locker in den
Schatten – weil man einerseits so treibend, dringlich und forsch vorgeht,
andererseits aber auch wahnsinnig eigenständig ist. Und eingängig obendrein.
Natürlich werden schnell Erinnerungen an Turbostaat und Love
A wach – die teils smarten, teils düsteren, nervös wirkenden aber treffsicheren
Texten lassen klar an die Elite der deutschsprachigen Postpunk-Bands denken.
Musikalisch kann man aber noch mehr: Tanzbarer Indie und viel New Wave steckt hier
auch drin – und ein bisschen NDW noch dazu.
Das mag als Beschreibung krude klingen, ergibt aber auf
Album-Länge 12 Songs über einen tollen Mix irgendwo zwischen eben jenen
Turbostaat, Franz Ferdinand und den dunkel-mitreißenden Momenten der Editors.
Also einen der seltenen Glücksfälle, in denen Anspruch, Punk, Indie und Harmonie
eine tolle Symbiose ergeben.