„Wir passen in keine Schublade, wir sind der ganze Schrank“ –
sagen Engst ganz selbstbewusst, um ihren Sound zu beschreiben. Stimmt auch
irgendwie, auf „Flächenbrand“ sind gleich diverse Stile versammelt. Aber wie es
mit Schränken so ist, die sich über die Jahre mit Inhalt füllen: Neben einigen
Highlights findet sich auch das eine oder andere, was man längst hätte
ausmisten sollen.
Will sagen: Die Jungs überzeugen immer dann, wenn sie etwas
direkter zur Sache gehen. Im Pop-Punk von „Eskalieren“ etwa oder im
sommerlichen Ska-infizierten „Optimisten“, das einen gewissen Donots-Flair versprüht.
Auch Pathos können Engst – „Ist Mir Egal“ ist zwar irgendwie Feuerzeug-Stadion,
aber trotzdem gelungen. Weniger gelungen sind dafür die ganzen sehr glatten
Pop-Rock-Radio-Momente, die zwischen „solide“ und „belanglos“ pendeln und den Gesamteindruck
wieder etwas nach unten ziehen.
Live dürften dann auch diese Songs aber ganz
gut funktionieren – auf den anstehenden Touren mit Massendefekt und Rogers
werden Engst also ziemlich sicher eine ganze Reihe neuer Fans finden.