Es gibt ja so Bands, bei denen ist man sich schon vor dem
Hören eines neuen Albums eigentlich zu hundert Prozent sicher, dass sie einfach
nichts falsch machen können. The Menzingers gehören definitiv zu dieser kleinen
auserwählten Gruppe für mich dazu – und dieses ihnen entgegen gebrachte
Vertrauen enttäuschen sie auch diesmal nicht. „Hello Exile“ ist ein weiteres
kleines, wunderschönes Meisterwerk.
Wer was kritisieren will kann vielleicht lamentieren, dass
kein zweites „After The Party“ (für die meisten Fans wohl die Referenz-Platte) heraus
gekommen ist. Dass man allgemein wieder etwas ruhiger geworden ist, noch mehr
Melancholie im Vordergrund steht, das Album vielleicht insgesamt eher gleichförmig
als mit Highlights in Wellen-Form gespickt ist.
Aber eigentlich ist – zumindest letzteres – auch irgendwie
Blödsinn. Allein schon das vorab veröffentlichte „America You’re Freaking Me
Out“ ist eine Hymne fast für die Ewigkeit, mitreißend, eingängig, voller
Herzschmerz, zum Fäuste recken und sich in den Armen liegen. „Anna“ oder „Hello
Exile“ sind kaum schlechter. Und nur weil manches danach problemlos im Radio
gespielt werden könnte spricht das bestimmt nicht gegen, sondern eher für die
Band – so hochqualitativ und von Herzen muss man Indie/Alternative-Rock mit
Punk im Herzen nämlich erstmal spielen können. Immer wieder, mit jedem Album.