Sieben Jahre nach dem letzten Album und immerhin drei Jahre nach der letzten EP kommen Less Than Jake mal wieder mit einer neuen Scheibe um die Ecke – und die dürfte vor allem langjährigen Fans der Band auch mehr als zusagen. Denn die große Stärke der Band ist gleichzeitig auch ihre große Schwäche: „Silver Linings“ klingt natürlich komplett vorhersehbar, die Jungs aus Gainesville führen ihrem lang gedienten Ska-Punk-Sound keine neuen Ideen oder Experimente hinzu und warten hier sicher auch nicht mit der besten Platte ihrer beeindruckend langen Karriere auf.
Aber die alten Stärken hat man eben auch nicht verloren – etwa die Fähigkeit, schon beim ersten Hördurchgang direkt ins Ohr zu gehen und vor allem dabei diesen Mix aus Tanzbarkeit und guter Laune, aber eben auch melancholischen Zwischentönen zu bieten. Das Album-Highlight „Lie To Me“ bringt das am besten auf den Punkt: Großer Ohrwurm, großer Herzschmerz. Aber auch „Keep On Chasing“ oder „Anytime Anywhere“ dürften schnell zu Fan- und Live-Favoriten werden. Auffällig ist allerdings, dass die zweite Album-Hälfte deutlich schwächer ist – vielleicht wäre „Silver Linings“ als etwas kürzere EP noch überzeugender gewesen. Aber auch so ist es schön, dass die Band die Genre-Fahne weiter so bravourös hoch hält.