The Stanfields schon wieder - haben die nicht erst vor ein paar Wochen ihr letztes Album herausgebracht? Ja, zumindest in Deutschland liegt die Veröffentlichung von "Death & Taxes" noch nicht sonderlich lange zurück. Man sollte sich aber trotzdem darüber freuen, dass mit "For King And Country" schon wieder Nachschub ansteht. Denn erstens war "Death & Taxes" schließlich ein ziemlich gutes Album. Und zweitens hat die Band diesmal einen deutlich anderen Sound zu bieten - das Album wurde nämlich komplett akustisch aufgenommen.
Wer jetzt allerdings spärlich instrumentierte, drchgängig traurige und ruhige Stücke erwartet, irrt: Zwar ist nun von den Punkrock-Wurzeln nicht mehr viel zu hören. Dafür sind all die anderen Trademarks der Band in noch größerer Menge vorhanden: Folk, Bluegrass, Traditionals und viel Schunkel-Potenzial: Auch "For King And Country" ist ein Album, das sich wunderbar an der Theke mitsingen lässt, Getränk in der Hand und kleine Träne im Auge.
Das grandiose "Whistle And A Grin" etwa würde in jedem Irish Pub herzerweichend mitgeschmettert, das Instrumental "For Empire And Flag" an selber Stelle euphorisch abgefeiert werden. "The Bloody Dotted Line" ist wunderbar eingängiger Folk mit düsterer Note, "A Free Country" ein trauriger Ohrwurm zwischen Country und Singer-/Songwriter.
Am Ende ist es am einfachsten, das Fazit zu "Death & Taxes" hier noch einmal zu wiederholen - bis auf das Wörtchen Punk gilt es nämlich uneingeschränkt genauso. Insofern: Völlig egal, mit welchen Bands man The Stanfields vergleicht und ob das Ganze nun besser in eine Bar in Dublin, Boston oder eine Piratenschiff-Kajüte passt: The Stanfields können was. Und ihr Album sei (Punk-), Folk- und Bluegrass-Freunden gleichermaßen wärmstens empfohlen.