"Ich bin halt der Räuber und nicht der Prinz" singen Supermutant im tollen "Diamant" und legen damit eine ganz gute Selbstbeschreibung hin - nicht glänzend und prächtig, sondern mit harter Schale, unpoliert, schräg und unangepasst. Auf den ersten Blick, zumindest. Nach mehrmaligem Genuss der zehn Songs wird nämlich immer mehr klar, dass die Band viel weniger spröde und krachig ist, als sie manchmal vorgibt.
Hier ist nämlich auch ganz viel Pop, Hymne und Pathos drin - und würden die Jungs aus Mönchengladbach nicht immer wieder auf schräg-prägnanten Gesang in Captain Planet-Manier, gelegentliche Frickel-Riffs und lyrisch-verklausulierte Texte zurückgreifen, man hätte wohl ein Hit-verdächtiges Indiepop-Album in der Hand.
Abr auch so entwickelt sich "FRVR" mit der Zeit immer mehr zu einem Kleinod. Matula-Fans sollten hier reinhören, Anhänger früher Muff Potter aber ebenso. Und auch Tomte-Fraktion könnte angefixt werden - spätestens bei der Refrainzeile "Ich hab in deinen Armen geweint" stellt sich diese Thees-artige Euphorie ein - und man will die Songs immer wieder hören, lauter und lauter.