Die Neunziger sind zurück - zumindest 12 Songs lang. Was Dirty Kirst auf "Absence Makes The Music Faster" zu bieten haben, dürfte die meisten langjährigen Skatepunk-Fans jedenfalls mehr als 15 Jahre zurück in die Vergangenheit katapultieren. In die Zeit also, in der vor allem aus Kalifornien und Skandinavien praktisch im Wochenrhytmus neue großartige Scheiben in diesem Genre erschienen.
Dirty Krist kommen allerdings weder aus den USA noch aus Schweden, sondern aus Cambridge - und ihre erste Platte haben sie auch erst 2005 in Eigenregie herausgebracht, nicht schon 10 Jahre vorher. Dem einen oder anderen könnte trotzdem manches Bandmitglied bekannt vorkommen, es gibt nämlich Überschneidungen mit Phinius Gage, die ebenfalls via Fond Of Life Platten herausgebracht haben.
Aber Namedropping hin oder her - wer No Use For A Name (man höre etwa "The Wrestlers"), Bad Religion (schönes Zitat in "Family"), No Use For A Name, die Satanic Surfers und all die anderen ebenso energetischen wie hochmelodiösen Kapellen schätzt, wird auch mit diesem Album viel Spaß stimmen. Es fehlen vielleicht die ganz großen Hits, die schnell im Ohr bleiben - aber da wir eben nicht mehr die schöne Situation haben, wöchentlich guten Skatepunk-Nachscub vorgelegt zu bekommen, hat "Absence Makes The Music Faster" schon mehr als nur ein offenes Ohr verdient.