"The Devil Went Down To The Holy Land" - kein schlechter Album-Titel, wenn man als Metal-Band aus Israel kommt. Aber auch sonst machen Betzefer auf ihrem dritten Album vieles richtig; wer die Band schon seit ihrem sehr guten Debüt von 2005 und dem recht soliden Zweitling von 2011 schätzt, wird auch hier wieder zufrieden sein.
Der Grundmix ist dabei der altbekannte: (Southern) Rock Riffs auf der einen, viel Metal(core)-Groove auf der anderen Seite. Allerdings ist der Härte-Anteil etwas runter gefahren; die Scheibe wälzt sich dafür gewohnt wuchtig durch die teils Party-tauglichen Tracks. Der Titelsong etwa ist mit seiner Melodie und der Dicke-Hose-Attitüde fast schon Hardrock-Gepose; aber auf sympathische Art und Weise eingängig.
An anderer Stelle klingt die Scheibe fast schon ein bisschen zu abgeklärt - Betzefer können natürlich spielen, aber manchmal wirkt es, als verließen sie sich etwas zu sehr auf ihre technischen Fähigkeiten und sind zu sehr dem Altherren-Rock-Riff verfallen. Überm Durchschnitt landen sie trotzdem immer, was natürlich einerseits an Frontmann Tamir liegt, der wieder jeden Phil Anselmo-Gedächtnispreis gewinnen dürfte, andererseits am tollen dynamischen und abwechslungsreichen Drumming, das dem Kopf immer wieder gezielte Nick-Anreize gibt.
Es fehlen vielleicht die herausragenden Songs, die nach den satten 45 Minuten Spielzeit im Ohr bleiben. Wer die Israelis schon immer mochte oder aber Corrosion Of Conformity ebenso schätzt wie Pantera und Machine Head, wird trotzdem seinen Spaß an der Scheibe haben.