Manch einer mag Metallica Größenwahn unterstellt haben, als im letzten Herbst ihr Film "Through The Never" in die Kinos kam. Nicht viele Bands würden schließlich auf die Idee kommen, einen Konzertmitschnitt durch eine fiktive Rahmenhandlung zum Spielfilm anzureichern und für das ganze - 3D-Aufnahmen mit 24 gleichzeitig eingesetzten Kameras, einer rieisgen Live-Bühne und viel Pyro-Technik sei Dank - mal eben 32 Millionen zu verbraten.
Der Kino-Zuspruch hielt sich zudem auch in Grenzen, "normales" Publikum veirrte sich kaum in die Säle, es waren vor allem die zahlreichen Fans von Hetfield und Co, die sich mit 3D-Brille vor die große Leinwand setzten. Aber für genau die war der Streifen letztendlich wohl auch gedacht - "Through The Never" ist nicht nur ein spannendes Projekt, sondern eben auch eine Verneigung vor den Wünschen der Anhängerschaft.
Das beginnt schon bei der Songauswahl: Von "Ride The Lightning" über And Justice For All", "One", "Master Of Puppets" über das Balladen-Highlight "Nothing Else Matters" sind es vor allem Stücke der Frühphase bis zum Black Album die das Live-Konzert domnieren; späteres, etwa "Cyanide" von "Death Magnetic", findet sich kaum, was den meisten Metallica-Anhängern aber höchstwahrscheinlich auch sehr recht sein dürfte. Auch die Rahmenhandlung, die skuril und nicht immer wirklich nachvollziehbar ist, dreht sich im Grunde darum, was ein Fan alles tun würde, um "seine" Band vor Bedrohungen aller Art zu schützen; und wie die Band es ihm dankt. Das Ganze wird in Videoclip-Ästhetik präsentiert und soll eher visuell und akustisch wie ein Trip der besonderen Art wirken - es hilft, das Ganze dementsprechend denn auch mit viel Popcorn und Getränken zu begleiten und den Teil des Gheirns, der zum Nachdneken geiegnet ist, vorübergehend auf Standby zu schalten.
Für Buch und Regie von Through The Never 3D zeichnet übrigens Nimród Antal verantwortlich, bekannt durch Predator und Kontroll, produziert hat Charlotte Huggins (Die Reise zum Mittelpunkt der Erde). Und wer sich das Werk nun ins Filmregal stellen will, bekommt die volle Auswahl: Neben der DVD und Blu-ray veröffentlicht Ascot Elite den Film auch auf Blu-ray 3D und Video on Demand. Die Blu-ray 3D gibt es zusätzlich auch im Steelbook. Wie es sich für eine Veröffentlichung dieser Art gehört, sind Bild- und Tonqualität bei allen Formaten über jeden Zweifel erhaben, die Extras - Behind The Scenes, Interviews, Trailer und Clips - von guter Qualität. Metallica schreiben das Kapitel Konzertfilm sicherlich nicht neu; Fans mit entsprechender Heimkino-Anlage werden um die Scheibe wohl trotzdem kaum herumkommen.