Wer das Timeshares-Debüt "Bearable" in die Hand bekam, war mit ziemlicher Sicherheit ziemlich begeistert - allerdings werden das am Ende dann doch deutlich weniger Leute gewesen sein, als man angesichts der Qualität der Platte hätte annehmen können. Zumindest brachte der Einstand der Band aus New York einen Deal mit Side One Dummy ein; Platte Nummer 2 wird also automatisch in mehr Ohren landen. Dumm nur, dass es diesmal deutlich länger braucht, bis die Scheibe zündet.
Was nicht heißen soll, dass "Already Dead" schlechter wäre als das Debüt. Es ist schlicht etwas zurückhaltender und komplexer - wer anfangs ungeduldig auf die Whiskey-getränkten Mitgröhl-Hymnen wartet, wird erstmal enttäuscht. Dabei hat die Band weiterhin Stücke in petto, die sie automatisch für einen Auftritt beim The Fest qualifizieren und sie zum perfekten Wegbegleiter von Kapellen wie Latterman, Arliss Nancy, Nothington und Co machen - das großartige "Tail Light" etwa oder das nicht minder schöne "Heavy Hangs".
Es gibt eben aber auch deutlich mehr Alternative Rock und einen kleinen Schuss Country - Superchunk und Replacements lassen grüßen. Das braucht dann eben seine Zeit, bis man merkt, dass auch Songs wie "Same Day, Different Week" extrem viel Mitsing-Potenzial haben. Fans sollten also nicht zu früh aufgeben; die Band hat deutlich mehr zu bieten, als der erste Hördurchgang vermuten lässt.