Useless ID sind eine halbe Ewigkeit dabei – seit 22 Jahren,
um genau zu sein – und in den mehr als zwei Jahrzehnten haben sie diverse mal
sehr gute, mal solide Scheiben veröffentlicht. Mit „State Is Burning“ legt man
jetzt allerdings einen absoluten Kracher vor, den ich von den Israelis in
dieser Qualität ehrlich gesagt nicht erwartet hatte; diese Scheibe ist Punkrock
in Bestform und präsentiert in fantastischer Form eben genau den Sound, der Fat
Wreck in den Neunzigern so groß machte.
Denn natürlich bedienen sich Useless ID ganz ungeniert im
Punkrock-Regal: Der ruppige Opener „Land Of Idocracy“ ist an frühe Bad Religion
angelehnt, das schnelle „Stopwatch“ zitiert frühe Rise Against, bevor man in „Borrowed
Time“ in hymnischen Midtempo-Pop-Punk umschwenkt. „Creation“ oder das
Titelstück könnten auch von Anti-Flag stammen, das wunderschöne „Detune“ ist
durch und durch No Use For A Name.
Praktisch jeder Song hier erinnert also an die eigenen
Punkrock-Lieblingsbands. Ist „State Is Burning“ dadurch weniger eigenständig?
Vielleicht. Aber: Bei so viel Hymnen, tollen Chören, wunderbaren Melodien und
so mitreißender Energie wäre es schon ganz schön kleinlich, sich darüber zu
beschweren und dieses Album nicht bedingungslos abzufeiern.