Was habe ich Movielife geliebt – damals. „It’s Go Time“ und
vor allem „This Time Next Year“ – fantastische und prägende Scheiben irgendwo
zwischen Punk, Emo und einem Schuss Hardcore. Jetzt hat man fast 15 Jahre
nichts veröffentlicht, sich zwischenzeitlich aufgelöst, um jetzt mit einem
neuen Album um die Ecke zu kommen. Kann das nach so langer Zeit gut gehen? Die
Antwort ist ein ziemlich eindeutiges „Naja“.
Dabei geht es gut los: „Ski Mask“ knüpft schon irgendwie an
alte Zeiten an, ist zackig, eingängig und voller Punkrock-Spirit. Das folgende „Mercy
Is Asleep At The Wheel“ zwar deutlich melancholischer und langsamer, aber so
grandios vorgetragen, dass man ebenso leidenschaftlich mitsingt wie einst und
die Hymne schnell ins Herz schließt. Danach wird es aber immer wieder ganz
schön handzahm – und leider manchmal auch beliebig.
Das geht manchmal gut: „Sister Saint Monica“ klingt wie
frühe Weezer auf dem blauen Album, bei Stücken wie „Pour Two Glasses“ wird das
ganze zu sommerlich-melancholischem Folk-Pop oder bei „Lake Superior“ zu
gefälligem und im Ohr hängen bleibenden Pop-Punk. Einige andere Stücke
schlängeln sich aber so zurückhaltend und unauffällig an einem vorbei, dass sie
auch nach vielen Durchgängen einfach nicht hängen bleiben wollen. Das ändert zwar
nichts daran, dass die Rückkehr von The Movielife grundsätzlich schon ganz
schön ist. Der Abstand vom neuen Album zu den tollen Frühwerken ist nichtsdestotrotz
gewaltig.