Fast jeder Musik-Fan dürfte diese Stimmen haben, die sofort für gute Laune sorgen – bei mir gehört Vinnie Caruana ganz vorne mit dazu, seit er einst mit The Movilelife in mein Hörer-Leben trat. Das hat sich bis heute nicht geändert – auch wenn er mit seinen weiteren Bands immer nur streckenweise an die frühen Großtaten anknüpfen konnte, waren die Songs auch nie wirklich schlecht, eben auch dank des ganz besonderen Gesangs.
Für das neue I Am The Avalanche-Album haben sich Vinnie und Co satte sechs Jahre Zeit gelassen, dafür versöhnen sie aber gleich mit einem grandiosen Opener: „Better Days“ ist eine tolle, mitreißende Hymne mit Energie und Herzschmerz, das folgende „You’re No Good To me Dead“ setzt dann allerdings schon mehr auf Midtempo und typische, aber eben auch sehr mitsing-kompatible OhOh-Chöre.
Überhaupt, Midtempo: Auch danach bleibt das Tempo gemäßigt – Ausbrüche in Richtung Hardcore gibt es immer nur ganz kurz, wenn überhaupt; das Grundgerüst ist emotionaler, gemäßigter Punkrock mit großem Hang zu Indie-Klängen und einigem Melancholie-Potenzial, man nehme etwa das tolle „Are You Listening?“; und selbst vor ganz großem Pathos wie in „Love Song 69“ schreckt man nicht zurück. Am Ende ist es wie so oft bei Caruana in den vergangenen Jahren: „Dive“ ist sicher kein Meisterwerk - aber eine durchweg sympathische, gute, mit einigen Kleinoden versehene Scheibe.