Bei dem Bandnamen und dem Albumtitel könnte man meinen, es mit einer sehr düsteren oder gar bedenklichen Kapelle zu tun zu haben, die Frankfurter Ehrenmord sind allerdings nicht nur sehr selbstbewusst in ihrem Auftreten, sondern tendenziell auch eher ironisch unterwegs - hoffe ich zumindest. Die zwölf Songs des zweiten Albums sind jedenfalls ein ebenso heftiges wie abwechslungsreiches Brett geworden. Immer wieder erstaunlich, wie viel Krach zwei Leute machen können, wenn der eine sich aufs Schlagzeug konzentriert und der andere die Gitarre übernimmt und seinen Frust herausbrüllt.
Und Frust gibt es hier viel, diverse Leute bekommen Ihr Fett ab. Die Musik dazu ergeht sich erfreulicherweise aber nicht in kontinuierlichem Dauergeknüppel, sondern findet eine gelungene Nische irgendwo zwischen Stoner, Sludge und eben Hardcore und Grind. So darf in einem Song wie "Gangster" auf dicke Hose gemacht und satt gegroovt werden, während "Jackpot" etwa einem höchst technisch und höchst schnell durch die Gehörgänge rattert. Ganz schön ungewöhnlich - und dadurch irgendwie ganz schön unterhaltsam.