Montag, 9. Juli 2012

Teenage Bottlerocket - Freak Out! (Fat Wreck)


Die Welt ist schon ungerecht: Manche Bands machen immer dasselbe und werden dafür kritisiert. Andere machen auch immer dasselbe - und alle finden es toll. Teenage Bottlerocket gehören definitiv zu letzterer Gruppe. Klar, "Freak Out!" - das insgesamt schon fünfte Album der Jungs - klingt nicht viel anders als der Vorgänger. Einfach gestrickter, mit witzigen, aber auch nicht sonderlich tiefgründigen Texten versehener Pop-Punk eben. Aber genau das will man von den Jungs halt auch hören - weil es anno 2012 viel zu wenig ähnlich klingende Bands gibt. Und vor allem viel zu wenig ähnlich gute.

Da redet man sich dann auch gerne schon mal ein, dass sich ja schon ein bisschen was verändert hat im Vergleich zu "They Came From The Shadows". Gerade das erste Viertel der Platte hat zum Beispiel durchaus mehr Tempo zu bieten: Ob das Titelstück, das witzige "Headbanger" oder auch das gelungene "Necrocomicon" - da ist schon mehr Rotz als zuletzt. Danach kommt die Melancholie-Phase: "Done With Love" ist wunderschön traurig, "Maverick" nicht nur ein toller Ohrwurm, sondern ebenfalls mit unterschwelliger Nachdenklichkeit verziert - wer will, verbucht das als neu gefundene "erwachsene" Phase der Band.

Und dann? Dann kommt eben doch wieder der typische Gute-Laune-Pop-Punk durch. "Never Gonna Tell You", "Summertime" oder "Go With The Flow" - allesamt einfach, aber eben auch einfach gut. Da wünscht man sich eben gar keine Veränderung - "Freak Out!" hat 14 nicht immer herausragende, aber doch sehr gute Gründe zu bieten, warum Stagnation manchmal ein Grund zur Freude ist.
7,5/10