Geboller, Gebrüll, cleane Vocals, Elektro-Flächen, Ambient-Momente, progressives Gefrickel - The Word Alive machen keine halben Sachen, sondern wollen das volle Programm. Das macht schon der Opener des neuen Albums klar: In etwas mehr als vier Minuten setzt "Dragon Spell" ebenso auf Abrissbirne wie auf Mitsing-Zeilen, Keyboard-Geklimper und Gitarren-Gepose.
Das schöne an "Life Cycles" ist allerdings, dass die Platte trotzdem nie überladen klingt. Die Jungs aus Arizona haben in den letzten Jahren viel dazu gelernt und präsentieren hier Kompositionen, wie sie die meisten Metalcore-Kapellen in dieser Qualität und Form wohl nicht hinbekommen würden.
Einziges Manko: In Sachen Melodien fehlt noch das goldene Händchen, um aus einer gesungenen Zeile auch eine dauerhaft im Ohr bleibende Zeile zu machen, so wirklich in Erinnerung bleiben will zunächst keiner der satten dreizehn Songs. Auf die Schulter klopfen darf man den Jungs trotzdem - für eine vielseitige, abwechslungsreiche und durchdachte Scheibe in einem sonst viel zu oft von stumpfem Einerlei dominierten Genre.