Kein stereotyper US-Metalcore, sondern finnischer Horror-Punk-Crossover - Snow White's Poison Bite sind sowohl geographisch als auch musikalisch alles andere als typische Victory-Kost. Wobei natürlich Schnittmengen vom Victory-Katalog gegeben sind; an Aiden etwa muss immer mal wieder gedacht werden. Aber die Skandinavier lassen sich nciht so ohne weiteres festlegen, lassen ihre Horror-Vorliebe nicht nur in plakativen Songtiteln und Makeups, sondern auch musikalisch immer wieder durchschimmern, und sorgen so dafür, dass das Album mit dem griffigen Titel "Featuring: Dr. Gruesome And The Gruesome Gory Horror Show" eine recht abwechslungsreiche Geschichte wird.
Angeblich haben die Finnen mal als reine Screamo-Band angefangen, was man auch noch hören kann - die harten Strophen, das Gespür für eingängige Refrains sind durchaus offensichtlich. Man mixt aber anno 2013 noch viel mehr rein. Die typischen Düstersound-Samples etwa, ein paar Stadion- und Hairspray-Metal-Momente, einen Schuss Psychobilly und durchaus auch mal Pop-Appeal.
"Will You Meet Me In The Graveyard" etwa ist eine dick auftragende, aber auch höllisch eingängige Rock-Hymne mit Moetley Crüe-Appeal. "There's A New Creep On The Block" klingt über weite Strecken zwar wie recht sterotyper Crossover, hat dann aber eben auch wie die emisten anderen Stücke auf dem Albumwieder einen tollen Refrain zu bieten, den man schnell mitsummt. Und Stücke wie "Halloween Means Death" wirken eben durch die konsequent eingesetzten Horrorfilm-Sounds und Texte von Vampiren, Tod und Teufel durchaus stimmig - und zwar nicht nur als Hintergrundbeschallung für die nächste Halloween-Party. Eingängig und durchaus sympathisch.