Montag, 15. September 2014

Dioramic - Supra (Pelagic)

Wer etwas über das neue Album von Dioramic schreiben will, muss Worte zusammen bringen, die eigentlich nicht zusammen gehören - Prog, Metalcore und Muse etwa. Die Grupe aus Kaiserslautern mixt sich nämlich wieder einmal einen Cocktail, der verträumte Alternative-Melodien ebenso enthält wie chaotische Converge-Riffs, Metalcore-Groove und ausschweifendes technisches Gefrickel. Und das nicht etwa nur zwischen Songs, sondern gerne auch mal alles zusammen in einem einzelnen Stück. Das Endergebnis klingt dann trotzdem eingängig, siehe Stream von "Carpets On The Wall" weiter unten - das will schon was heißen.



Größte Stärke von Supra ist allerdings der Sog, den die Scheibe entwickelt. Beim Hören hat man ständig das Gefühl, wahnsinnig talentierten und anspruchsvollen Musikern zuzuhören - die ihr Können alleridngs nicht zum Angeben nutzen, sondern einen mit süßen und schwelgenden Deftones-Melodien anfixen, sich immer näher schleichen; und sobald man ihnen direkt ins Gesicht blickt bekommt man Tool-Groove und Meshuggah-Härte ins Gesicht geprügelt und genießt das von der ersten bis zur letzten Sekunde. Aufgenommen hat übrigens  Kurt Ebelhäuser (Scumbucket, Blackmail), ebenfalls Experte für Krach der schönen Sorte, der dem hypnotischen Melodie-Härte-Kosmos auch noch den richtigen Feinschliff verpasst hat.