Donnerstag, 13. November 2014

Swingin' Utters - Fistful Of Hollow (Fat Wreck)

Andere Bands werden mit zunehmendem Alter immer konservativer und vorhersehbarer, was ihr Songwriting angeht, die Swingin' Utters hingegen gefallen sich darin, ihre Fans immer wieder neu zu überraschen. "Poorly Formed" war schon so eine Platte, die manch alten Fan die Zeiten der simplen Streetpunk-Hymnen zurückwünschen ließ und dafür manch anderern Hörer zu Begeisterungsstürmen darüber hinriss, zu was diese Band auf einmal fähig ist. "Fistful Of Hollow" toppt das nochmal: 15 neue Stücke, die sich kaum auf einen Nenner bringen lassen, die mehr als Gesamtwerk denn als einzelner Song funktionieren - aber irgendwie trotzdem ganz unverkennbar Swingin' Utters sind.



Von Beginn an bleibt keine Zeit, sich auch nur einen Moment routiniert zurückzulehnen: Man steigt ein mit dem rotzigen, dreckig verzerrten Punk&Roll von "Alice", wird dann eingängiger beim gefälligen Titelstück und setzt bei "Told Them Told You So" auf fast schon Rap-artigen Sprechgesnag und ein Stück, das mit tanzbarem Vibe auch den Transplants gut zu Gesicht stehen würde. Wer den guten alten Punkrock haben will kann sich mit den Ohrwürmern "We Are Your Garbage" und "Tonight's Moons" austoben, in "Spanish", "Napalm South" und vor allem dem ebenso tollen wie relaxten Schlussstück "End Of The Weak" setzt man auf die ganz eigene Version von Folk und Country. Dazwischen dann noch mehr: Rock&Roll, Punk, Experimente.

"Fistful Of Hollow" ist kein Punkrock-Fastfood, keine direkte Hit-Sammlung, sondern eine durchdachte Packung von guten bis herausragenden Stücken; auch wenn sicherlich nicht mehr jeder ehemalige Fan dieser Entwicklung interssiert folgen wird.