Ok, bei einem Bandnamen wie Scheissediebullen kann es
eigentlich um gar nichts anderes gehen als um Deutsch-Punk. Und während viele
andere Bands diese Kategorisierung wahrscheinlich eher als Beleidigung
auffassen würden, können diese Freiburger mit dem Genre sicherlich ganz gut
leben – denn das hier ist eben rotziger, politischer Punk mit einheimischen
Texten. Teils sehr einfach und damit bestens zum Mitbrüllen geeignet, andererseits
aber eben auch häufig mit dem nötigen Wortwitz, um weder eindeutig in der
Pflasterstein- noch in der Fun-Ecke zu landen.
Der Titeltrack macht das gleich zu Beginn klar - auf „Anwohner Raus“ muss man erst mal kommen,
wer den Song hört fragt sich aber, wieso nicht schon viel früher jemand diesen
Titel geschrieben hat. Auch danach geht es um teils typische Aufreger, etwa die
große Zahl der Leute, die immer wieder betont, sie „hätten ja nichts gegen
Ausländer, aber...“ – da wird gekonnt der Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten,
mit eindeutiger Neunziger-Kante, ohne jedoch dadurch altbacken zu wirken. Wenn
Deutsch-Punk anno 2016, dann so.