Sie haben es wieder geschafft: Mit ihrem neuen Album
„(sic!)“ gelang den Broilers aus dem Stand der Sprung an die Spitze der
deutschen Charts. Es ist nach dem mit Gold ausgezeichneten Longplayer „Noir“
2014 ihr zweites Nummer-Eins-Album in Folge - und zudem das erste Album, das
die Band auf dem eigenen Label Skull & Palms Recordings veröffentlicht. Und
nachdem „Noir“ gerade in der Langzeitwirkung weniger überzeugte als die Alben
davor, hat man mit (sic!) auch wieder durchgängig auf Hits gesetzt.
Natürlich wird weiterhin gemotzt werden – von alten Fans
sowieso, aber auch von denen, die der Band zu hohe Radiotauglichkeit, das Erbe
der Toten Hosen und zu viel Pathos vorwerfen – oder auch mangelnde Experimente.
Von denen gibt es nämlich wirklich fast keine – und wenn doch, gehen sie eher
in die Hose wie beim eher unangenehmen Schunkler „Zu den Wurzeln“.
Der Rest ist zwar komplett vorhersehbarer, aber eben auch
verdammt eingängiger Hymnen-Rock mit etwas Punk-Appeal, im Vergleich zum direkten
Vorgänger also auch wieder etwas härter und textlich politischer. „Bitteres
Manifest“, "Meine Familie", „Keine Hymnen Heute“ und „Woran Glauben“ sind eben die mitbrüllbaren
Hits, die andere Hälfte setzt mit Stücken wie „Die Beste aller Zeiten“, „Ihr Da
Oben“ oder „Unsere Tapes“ auf etwas mehr
Melancholie, aber eben so viel Pop-Appeal. Die Chartposition ist bei diesem Album
jedenfalls deutlich besser nachvollziehbar als bei vielen anderen.