Montag, 22. April 2013

Ninamarie - Feuer in der Nachbarschaft (Rookie Records)

Marten von Turbostaat hat gerade mit seiner Hauptband ein neues (und ziemlich gutes) Album heraus gebracht, Thomas von den Beatsteaks legt mit seiner Hauptband gerade letzten Schliff an die CD/DVD-Box Muffensausen, zwischendurch bringen die beiden mit ihrem Projekt Ninamarie aber eine neue 6-Song-EP heraus. Das schöne an Ninamarie ist ja vor allem, dass die Songs weder nach der einen, noch nach an der anderen Band klingen, sondern wirklich etwas ganz eigenes sind. Allerdings merkt man den Stücken auch an, dass sie zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten entstanden sind - "Feuer in der Nachbarschaft" ist eher ein buntes Sammelsurium an Ideen denn eine schlüssige und homogene Zusammenstellung.

Macht aber nichts, denn einige Songs sind wirklich klasse: „Das Hochzeitsgeschenk“ etwa - eingängig, voller Energie und hymnischer Melodie, wie Superpunk in ihren besten Momenten. Oder "Der Ortsoberste", mit ganz viel 80er-Flair und NDW-Charme. Auch das schön schrammelige, Indie-poppige "33 Runden" ist ein Ohrwurm.

Dazwischen wird es dann verworrener. "Leichen zu Cocktails" etwa ist ein Mix aus Element Of Crime-Strophe und sperrigem Noise im Mittelteil, "Süssafrika" dann wiederum ein nachdenkliches Instrumental-Sück, das mit wilden Flötentönen auch mal psychedelisch wird und nach wildem Jam klingt. Und das abschließende und etwas ausufernde "Der Fucking Kommandauer" setzt dann wieder auf etwas mehr Pathos und ausufernden Rock.

Abwechslung ist die große Stärke der Scheibe, am Stück durchhören ist auf Grund der unterschiedlichen Stile trotzdem nicht ganz so einfach. Unter den sechs Songs sind aber so viele Highlights, dass man versucht ist zu sagen: Würden Thomas und Marten mehr Zeit in Ninamarie investieren - wer weiß, was da für komplett tolle Alben möglich wären.