Mittwoch, 3. April 2013

No Bragging Rights - Cycles (Membran)

Über 14 Jahre sind No Bragging Rights jetzt schon gemeinsam unterwegs, so richtig auffällig ist die Band bisher trotzdem nicht geworden - vielleicht auch, weil man in all den Jahren immer auf der Suche nach dem eignenen Sound war und zwischen Pop-Punk und derbem Metalcore so ziemlich alles ausprobierte. Eben diese vermeintliche Ziellosigkeit der Vergangenheit scheint der Band jetzt aber zum Vorteil zu gereichen - das neue Werk "Cycles" ist nämlich immens abwechslungsreich ausgefallen. Und über weite Strecken richtig gut.


Einflüsse kann man so einige nennen; die Presseinfo spricht von so unterrschiedlichen Bands wie Stick To Your Guns oder Strung Out, aber auch Strike Anywhere, Comeback Kid, Killswitch Engage oder A Day To Remember kommen mir in den Sinn. Da sind nämlich einerseits ganz klassische Old School-Knüppel-Einlagen, die mit einem guten Schuss Melodie an die späten Achtziger und frühen Neunziger denken lassen. Dann wieder gibt es fiese Metalcore-Einlagen - düster, wuchtig und alles andere als stumpf. Und zwischendrin darf immer wieder in eingängige Textzeilen und Refrains mit einigem Hitpotenzial eingestimmt werden.

Das Titelstück oder "Hope Theory" entwickeln sich so schnell zu mitreißenden Hymnen, "Fight Of My Life" ist für den NYHC-Circlepit ebenso geeignet wie für die Feuerzeug-Pathos-Einlage in der Songmitte, und mit einem Stück wie "Repeater" wird dann auch die Emocore-Fraktion glücklich. "Cycles" ist ein nicht immer perfekter, aber über weite Strecken wirklich gelungener Ritt quer durch die Szenen - und das beste, was diese Band bisher auf Tonträger gebannt hat.