Montag, 23. Februar 2015

Falling In Reverse - Just Like You (Epitaph)

"So furchtbar, dass es fast schon wieder richtig gut ist" - was auf das letzte Falling In Reverse-Album zutraf, lässt sich in weiten Teilen auch wieder über "Just Like You" sagen. Natürlich ist es äußerst einfach, diese Band zu hassen: Ein unfassbar selbstgefälliger Frontmann, meist sinnlose Texte, nach Stadion schielende Kompositionen und ein Artwork, das sich kaum billiger gestallten lässt. Aber andererseits ist da eben auch ein erneut beachtliches Händchen für hymnische Ohrwürmer - und auch ein Fünkchen Selbst-Ironie. Oder wie sonst ist die Textzeile "I Am Aware That I Am An Asshole" zu verstehen?



Die eröffnenden "Chemical Prisoner" und "God, if You Are...." jedenfalls sind genau der Stoff, der schon den Vorgänger auszeichnete - plakativ, großkotzig, pathetisch, mit technisch durchaus anspruchsvollen Metal-Riffs und den typischen Ohrwurm-Refrain. "Sexy Drug" hingegen ist dann der ebenfalls bestens bekannte Rap-Dance-Elektro-Singsang mit einem Text, der an Kitsch und peinlichen Momenten kaum zu überbieten ist, das Titelstück (mit dem oben erwähnten Asshole-Zitat) simpler Pop-Punk.

In "Guillotine IV (The Final Chapter)" zeigt man, dass auch ein amtliches Metalcore-Stück beherrscht, um im Refrain dann in A Day To Remember-Gefilde abzudriften - ebenfalls durchaus überzeugend; ähnliches wiederholt man dann im noch etwas heftigeren "Die For You". Weiter geht es im simplemn Ohrwurm-Reigen - "Get Me Out" etwa könnte auch von Zebrahead stammen - bevor es am Ende im Piano-dominierten "Brother" recht plötzlich und unerwartet balladesk und auch äußerst ernst wird.

Am Ende ist es wie beim Vorgänger: Wer viele Augen zudrücken und auch mal auf Bescheidenheit verzichten kann, bekommt hier einen abwechslungsreichen Reigen an Mainstream-Pop-Core-Metal, der vielleicht nicht sympathisch, aber dafür umso eingängiger ist.