Globalisierung hin oder her, bestimmte Unterschiede gerade in der musikalischen Wahrnehmung gibt es weiterhin - gerade auch zwischen den USA und Europa. Was dort teils noch als Punk und Alternative durchgeht, wird hierzulande oft als Pop belächelt - demenstprechend unterschiedlich sind dann auch die Hörergruppen. Beispiele gibt es einige, Pvris gehören ab sofort auch dazu: Die Band hat vor ein paar Wochen ihr Debütalbum namens "White Noise" bei Rise Records (!) veröffentlicht, wurde in den USA von der Punk-Presse teils mit Bestnoten bewertet - ist im Grunde genommen aber glatter Synthie-Chart-Pop. Gut gemachter, allerdings.
Im weitesten Sinne kann man Pvris mit Paramore vergleichen - die Songs werden dominiert vom ausdrucksstarken weiblichen Gesang, haben durchaus Drang nach vorne und sind für ein Debütalbum äuerst gut durchdacht. Wobei man letzteres eben auch negativ auslegen und als "Reißbrettmusik" bezeichnen kann - würde man "White Noise" irgendwo zwischen Ellie Goulding und Katy Perry auflegen, es würde sich niemand daran s
tören. Aber so ganz kann man sich dem Ohrwurm-Charme solcher songs wie "My House" eben doch nicht entziehen; wer angesprochene Paramore, Fall Out Boy oder die späten AFI mag - und das auch zugibt ohne rot zu werden - wird sicherlich auch hier ein paar neue Lieblingssongs entdecken.